Auch heuer wurde der „Prazsky Rallysprint“
wieder seinem Ruf, als das spektakulärste Saisonabschluss-Highlight,
das man sich als Rallyefan nur wünschen kann,
auf allen Ebenen gerecht.
Laut offiziellen Angaben der Polizei pilgerten dieses
Jahr rund 35.000 Fans aus ganz Europa zum Strahov-Stadion,
wo sich das Zentrum dieses wahnwitzigen Spektakels
befindet. Auch aus Österreich, speziell aus dem
Mühlviertel, reisten hunderte von Fans mit Bussen
an.
Dieses Jahr war es soweit, denn mit Niki Glisic und
Stefan Göbl trat zum ersten Mal ein österreichisches
Rallye-Team zum Prager Rallye-Sprint an. Schon bei
der Eröffnungs-Sonderprüfung am Freitag
Abend mitten im Strahov-Stadion, konnte der Perger
Quertreiber durch lange und steile Drifts auf sich
aufmerksam machen. Spätestens ab dem Zeitpunkt
als Niki Glisic auf der schmalen Strecke begann „Ringerl“
zu drehen, war das Publikum nicht mehr auf ihren Plätzen
zu halten. Tobender Applaus schallte durch das Stadion
und mit Respekt quittierte man den Einsatz des hoch
motivierten österreichischen Teams, die mit einer
eigens am Heck ihres Autos montierten Österreich-Flagge,
spektakuläres Fahrkönnen bewiesen.
Als zweite Sonderprüfung stand dann die Trabrennbahn
„Hatatitla“ am Programm. Fünf Runden
waren auf der Schotterstrecke zu bewältigen,
wobei sich bis zu 8 Fahrzeuge gleichzeitig auf dem
Rundkurs befanden. Glisic und Göbl achteten hier
speziell auf die unzähligen Spurrillen und Schlaglöcher,
die durch die sehr stark vertretenen WRC- und S2000-Fahrzeuge
tief herausgegraben wurden. Gut unterwegs und nur
noch ein paar hundert Meter zu absolvieren, kollidierte
plötzlich ein Mitsubishi EVO 9 mit dem M3. „Ich
habe in meinem Rückspiegel zwei Fahrzeuge kommen
gesehen und habe dann gleich für ein Überholmanöver
Platz gemacht. Leider ist plötzlich aber das
2. Fahrzeug in unsere linke Fahrzeugseite geschrammt.
Bei diesem Zusammenstoß hielt sich der Schaden
an der Karosserie zwar in Grenzen, wurde vermutlich
irgendwo bei der Elektronik ein Kabel gelöst,
wobei eine Weiterfahrt nicht möglich war. Das
Mühlviertler Rallyeteam wurde dann von einem
tschechischen Rallyefan netter Weise bis zur Servicezone
zurückgeschleppt, jedoch konnte der Fehler in
den vorgegebenen 20 Minuten nicht gefunden werden.
Ein bitteres Aus war die Folge.
Nichts desto trotz hinterließen Niki Glisic
und Stefan Göbl bei den zahlreich erschienen
Zuseher einen starken Eindruck. Ihr Einsatz war auf
jeden Fall als Erfolg zu werten, denn jetzt schon
wünschen sich die Fans ein Wiedersehen mit dem
Perger Quertreiber in Prag.