Rallye Club Perg trumpfte bei Mühlviertel Rallye auf:
Serienreifen verhinderten Topplatzierung von Glisic

17 Teams gestartet, 13 im Ziel, drei Klassensiege, drei weitere Stockerlplätze und eine Fastsensation – die Teams des Rallye Club Perg spielten bei der Mühlviertel Rallye den Heimvorteil aus und zeigten mit starken Leistungen auf. „Mannschaftlich sind wir super unterwegs, alle haben bewiesen, dass sie schnell Auto fahren können“, lobte Obmann Niki Glisic, der mit Kopilot Alfred Glaser im BMW M3 auf dem Weg zu einer Sensationsplatzierung - 5. Gesamt - dem Material Tribut zollen musste. „Wir waren auf der letzten Prüfung gut unterwegs und haben auch keine Fehler gemacht. Da wir aber mit Serienreifen fahren, ist die Gefahr hinauszufliegen natürlich größer. Und genau das war auch der Grund meines Ausfalls auf der letzten Sonderprüfung. Der Reifen war überhitzt und an der Oberfläche hatten sich Blasen gebildet. Auf dem Übergang von grobem zu frischem Asphalt ist es dann passiert. Ich habe eingelenkt, die Linie hat genau gepasst, aber dann ist das Heck gekommen und wir sind mit dem Hinterteil voran mit etwa 10 km/h in den Bach gerutscht. Trotzdem war ich mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe mich an Markus Huber orientiert, den ich auf der ersten Allerheiligen-Prüfung noch überholen konnte. Da war ich um 21,4 Sekunden schneller und konnte mich im Klassement gleich um zwei Ränge auf Platz 6 verbessern.“

Eine ausgezeichnete Leistung boten auch Peter Hinker und Michael Bertleff, die zum ersten Mal für den Rallye Club Perg am Start waren. Mit dem Honda Integra R kamen die beiden, die sonst in der Rallye-Staatsmeisterschaft getrennt in Vorausautos unterwegs sind, auf den 33. Gesamtplatz. „Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Timing im Auto war perfekt, wir haben keine Fehler gemacht. Eine falsche Reifenwahl zu Beginn der Rallye und eine rutschende Kupplung auf SP 5 haben mich ein wenig aus dem Konzept gebracht, da wollte ich schon abstellen. Auf der letzten SP bin ich dann volle Attacke gefahren und war auf der ersten Runde bis zum Abbruch wesentlich schneller.“

Auch der zweite Debütant für den Rallye Club Perg, Thomas Maurer, kam mit seinem serienmäßigen BMW 325 i gut zu recht und lieferte mit Rang 55. eine Talentprobe ab. „Die Zeiten haben gepasst und darauf kann man aufbauen“, sagte der Schwertberger, der in Enns eine Personalleasingfirma betreibt.

Ganz und gar nicht nach Wunsch lief es für Johann Haunschmid und Tochter Claudia im Ford Fiesta ST. Auf dem Rundkurs in Saxen eine Runde zuwenig gefahren – zur schlechtesten Zeit kamen noch 3 Strafminuten - und damit nach der 8. Gruppe-N-Zeit auf SP 1 der Absturz in der Gesamtwertung. Zur 5. Sonderprüfung trat der Perger nicht mehr an: „Nach dem Tanken spürte ich auf einmal ein starkes Ziehen in den Fingern der linken Hand, dann wurde die Hand ganz taub. Ich wurde sofort ins Spital gebracht, wo man einen Schaden in der Halswirbelsäule feststellte.“

Manfred Hinterreiter wiederum rutschte auf der Saxen-Prüfung das Schaltgestänge seines Mercedes 190 heraus und er musste den Rundkurs im 2. Gang bewältigen: „Da habe ich sicher mehr als zwei Minuten verloren, damit war es mit einer besseren Platzierung (51.) vorbei.“

Extrem stark präsentierten sich auch Franz Panhofer und Hubert Scheuchenegger im Toyota Corolla Coupe. Da der Rennmotor wegen fehlender Teile nicht rechtzeitig fertig wurde, wurde ein serienmäßiger Motor eingebaut, dem natürlich die Puste fehlte. „In den Spitzkehren und bergauf haben wir schon viel Zeit liegen lassen. Wir versuchten bergab zwar einiges davon wett zu machen, aber bei 8000 Touren war dann Ende, da regelte der Motor ab“, erzählte Arbinger, der kurz vor dem Zieleinlauf noch einige Schreckminuten zu überstehen hatte. Wie 2007 brach auf dem Weg zum Ziel die Steckachse. „Kurz vor dem Ziel der neutralisierten SP 6 ist die rechte hintere Steckachse abgerissen. Danach haben wir uns über alle Zeitkontrollen geschleppt, sind mit eigener Kraft mit Standgas über die Rampe in Perg gerollt und in den Parc ferme. Es war knapp, aber wir haben es geschafft. Am meisten hat mich aber gefreut, dass ich vom ersten Meter an mit meinen Zeiten dabei war, so als wäre ich nach dem Unfall bei der IQ Jänner Rallye und dem Motorschaden in Altenhofen einige Rallyes gefahren.“

Eine starke Rallye fuhren auch Manfred und Gerhard Aichinger mit ihrem Ford Escort 2000 RS, die als viertbestes Perger Team auf dem 35. Gesamtplatz kamen. „Es ist super gelaufen, ich war am Ende selbst überrascht. Ich habe mir während der Rallye auch keine Zeiten geben lassen, weil ich das Tempo selbst bestimmen wollte. Ein bisserl Glück war auch dabei, dass es sich noch auf einen Stockerl-Platz ausgegangen ist, weil die Allerheiligen-Prüfung mit einem Steher nicht so optimal war“, sagte der Katsdorfer, der in Leiben heuer noch einmal fahren will.

Das hat auch Erwin Kollingbaum vor, der mit seinem 37. Platz zufrieden war. „Mit dem Motor muss ich mir noch etwas einfallen lassen, er war kaum besser als der vom Vorjahr. Sonst ist es gut gelaufen, zwei Dreher gleich am Anfang auf dem Saxen-Rundkurs haben aber Zeit und Plätze gekostet.“

Bernd Gebetsberger kämpfte vom Start an mit Zündungsproblemen, fuhr aber mit viel Herz ins Ziel. „Es ist im Laufe des Tages mit den Motoraussetzern besser geworden, aber ganz aufgehört haben sie nicht. Am Anfang habe ich mich aber auch mit den Reifen verspekuliert.“

Karl Hinterreiter kam bei seinem ersten Rallyestart auf Platz 65 ins Ziel. „Mit Wolfgang Wiesinger hatte ich einen sehr guten und erfahrenen Mann an der Seite, das hat mir sehr geholfen. Der Schrieb war perfekt, ich konnte mich auf die Ansage 100%ig verlassen. Nur der Motor des BMW Coupe hätte stärker sein können“, war der Schwertberger zufrieden.

Überraschend stark präsentierte sich Walter Folger im Volvo nach einjähriger Rennpause. Nach einer „holprigen“ ersten Sonderprüfung fuhr er mit seinen Elch-Konkurrenten mit und war nach 4 Prüfungen 2. Elch hinter Georg Gschwandtner, den er auf dem Allerheiligen-Rundkurs überholte und sich souverän den Klassensieg sicherte.


Die Platzierungen der Teams des Rallye Club Perg bei der Mühlviertel Rallye 2008:

31. (3. H12) Martin Löttner/Manuel Mayrhofer (BMW 318 is) +59:39,3
32. (10. H13) Thomas Werner/Jürgen Heigl (BMW 325 ix) +59:42,4
33. (5. N3) Peter Hinker/Michael Bertleff (Honda Integra R) +59:46,4
35. (3. Hist 16) Manfred Aichinger/Gerhard Aichinger (Ford Escort RS 2000) +1:00:02,4
37. (11. Hist 13) Erwin Kollingbaum/Martina Brückler (BMW 325 i) +1:00:13,1
39. (1. Hist 15) Franz Panhofer/Hubert Scheuchenegger (Toyota Corolla E86) +1:00:26,3
51. (1. Hist 17) Manfred Hinterreiter/Claudia Buchmayr (Mercedes 190E) +1:02:20,3
52. (5. Hist 16) Karl Raab/Peter Medinger (BMW 2002 tii) +1:02:43,4
55. (16. H13) Thomas Maurer/Michael Schwarzmayr (BMW 325 i) +1:02:43,4
59. (2. D9) Erwin Benkner/Christian Foschum (Fiat Stilo JTD) +1:03:07,4
65. (17. H13) Karl Hinterreiter/Wolfgang Wiesinger (BMW525 Coupe) +1:05:14,4
69. (1. Elch) Walter Folger/Nina Mairunteregg (Volvo 940) +1:05:52,0
71. (6. H12) Bernd Gebetsberger/Josef Brandstetter (VW Golf GTI 16V) +1:07:25,7