Junior Jürgen Heigl holt ARC Beifahrer-Vizetitel
für Rallye Club Perg
2006, im Gründungsjahr, gab es für den
Rallye Club Perg mit dem 2. Platz in der ARC-Beifahrerwertung
der Junioren von Ursula Baumschlager den ersten beachtlichen
Erfolg für den neuen Club. Zwei Jahre später
wurde mit Jürgen Heigl erneut ein Mitglied des
Rallye Club Perg als Vizemeister der ARC Junioren
Beifahrerwertung geehrt. Hatte Baumschlager den Titel
nur um 2,5 Punkte verfehlt, so schaffte Heigl mit
seinem Fahrer Thomas Werner diese Spitzenergebnis
in nur vier Läufen. Eine Notlösung eigentlich,
die sich als Glücksfall entpuppte.
Thomas Werner stand vor der Weiz Rallye ohne Beifahrer
da, weil sein Stamm-Co. Marco Mayrhofer nach dem tödlichen
Unfall von Herbert Breiteneder bei der Pirelli Lavanttal
Rallye seine Karriere beendet hatte. „Ich habe
gleich an Jürgen gedacht, von dem ich wusste,
dass er gerne als Copilot fahren würde. Ich war
zwar auch noch mit einem zweiten Mann im Gespräch,
schließlich hat die persönliche Nähe
entschieden.“, sagte Werner.
In Weiz erfolgte im Juni der Sprung ins kalte Wasser.
Das Team Werner/Heigl beendete die Rallye im BMW E30
325ix auf dem 44. Gesamtrang, Platz 15 in der Klasse
H13 brachten Jürgen Heigl die ersten Meisterschaftspunkte.
Werner: „Für die erste Rallye war es ganz
ordentlich, auch wenn wir noch nicht ganz so das Tempo
fahren konnten, das möglich gewesen wäre.“
Ab der Mühlviertel Rallye waren Werner/Heigl
ein fixe Größe im Rennstall des Rallye
Club Perg. Mit Platz 10 in der Klasse (32.Gesamt)
stockte Heigl sein Punktekonto weiter auf. Mit dem
Klassensieg bei der Niederbayern Rallye (34.) war
Heigl in seiner dritten Rallye der Sprung in die Top
3 der ARC Beifahrerwertung gelungen, 3,5 Punkte hinter
dem Zweiten. Platz 2 war dann auch das Ziel für
Thomas Werner und Jürgen Heigl. Doch beim Finale
am 4. Oktober in Leiben lief alles gegen die beiden.
Thomas Werner schilderte: „Bei uns war bei dieser
Rallye von Anfang an der Wurm drin. Auf Sp1 schnell
unterwegs, kostete uns dann ein Fahrfehler aber einiges
an Zeit. Auf SP 3 in der dritten Kurve Reifenschaden
wir fuhren die Prüfung ohne zu wechseln durch.
Auf SP 4 hatten wir dann zwei verschiedene Reifen
an der Vorderachse links Regen, rechts Slick: Resultat
ein sehr schlechtes Fahrverhalten des BMW was wieder
Zeit kostete insgesamt SP3/4 2,5-3 Minuten.
Ziel für denn Nachmittag war eine zügige
sichere Fahrt ins Ziel, da eine gute Gesamtplatzierung
sowieso dahin war. Leider ging die Giftserie weiter!!
Auf der Verbindungsetappe zur SP5 bemerkten wir laute
Geräusche und ein Schlagen am linken Vorderrad.
Die SP konnten wir also auch abschreiben. Vor dem
Start der SP6 wollte ich schon Aufgeben da das linke
Vorderrad weg zu brechen drohte. Die Prüfung
wurde dann zum Glück neutralisiert und wir schleppten
uns noch mal zurück ins Service.
Dort stellte man fest, dass sich die linke Spurverbreiterung
aufgelöst hatte und wir echt Glück hatten
auf vier Rädern ins Service zu kommen. Für
die letzten beiden SPs mussten wir dann die Spurverbreiterungen
entfernen und waren somit von der Reifenwahl gezwungen
vorne Regen und hinten Slicks zu fahren, was für
einen abenteuerlichen Ritt auf SP 7 und 8 sorgte.“
An der glücklichen Zielankunft war aber Jürgen
Heigl nicht ganz unbeteiligt. Denn als Werner drauf
und daran war auszusteigen und aufzugeben, bewies
der Junior Stärke und Hartnäckigkeit: „Solange
sich noch was dreht, fahren wir!“, motivierte
er seinen Chauffeur.
Am Ende war die Sensation perfekt: Werner/Heigl mit
Platz 11 in der Klasse als 57.Gesamt im Ziel und Jürgen
Heigl mit 65Punkten Vizemeister in der Jahreswertung
der ARC Junior-Beifahrer (Sieger Florian Katzensteiner
95). „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet,
aber ich hatte auch das Glück mit Thomas einen
konstanten Fahrer und mit dem BMW ein verlässliches
Auto zu haben“, sagte Heigl, dessen Zielsetzung
für nächstes Jahr schwierig ist. „Ich
bin erst 23, kann also noch ein Jahr bei den Junioren
fahren. Da Thomas aber sein Auto verkauft, ein neues
aufbauen will, ist noch nicht sicher, ob wir beide
weitermachen können.“ Was Werner bestätigte:
„Ich fahr mit Jürgen, wenn das neue Auto
fertig ist, wenn nicht, muss er sich einen anderen
Chauffeur suchen. Vom Auto her geht die Tendenz wieder
zu Allrad.“
Ein Vizetitel und die Connection des Rallye Club Perg
lassen Senkrechtstarter Jürgen Heigl trotzdem
hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Was nicht zuletzt
seine Vorgängerin im Club, Ursula Baumschlager,
in Leiben unter Beweis stellte. Mit Manfred Pfeiffenberger
kam die Sierningerin in einem Mitsubishi Evo IX auf
Platz 5 und holte den Sieg in der Gruppe N.
Das Finale der Austrian Rallye Challenge in Leiben
war aber noch nicht das Ende der Aktivitäten
des Rallye Club Perg im Jahr 2008. Martin Löttner,
der bei der Herbstrallye aus beruflichen Gründen
gefehlt hatte, bestritt am Wochenende Die Kathrein
Sprintrallye in Rosenheim und kam mit Kopilot Christian
Foschum auf den 26. Gesamtplatz, was Rang 8 in der
Klasse H14 bedeutete. „Es hat richtig Spaß
gemacht, drei Prüfungen, die alles in sich hatten,
Kuppen, enge Kurven, Waldpassagen und ein Stadtkurs,
das war schon sehr anspruchsvoll“, sagte Löttner,
der heuer noch einmal in Rosenheim an den Start gehen
wird, am 8. November beim Rallye Nachtsprint. Ein
Geburtstagsgeschenk.
Für Charly Raab/Peter Medinger war Rosenheim
keine Reise wert. Nachdem die beiden schon in Leiben
wegen eines technischen Defekts aufgeben mussten stoppte
sie auch in Rosenheim ein Motorschaden.
Peter Medinger belegte übrigens in der ARC Juniorwertung
2008 mit 49 Zählern den 5. Gesamtrang.