Rallye Club Perg demonstrierte beim „Massenstart“ im Mühlviertel Stärke. 15 Teams im Ziel – Breiteneder, Plöderl, Glisic und Hartl setzten Highlights

Der Rallye Club Perg ist auf dem Weg in neue Dimensionen. Bei der Mühlviertel Rallye am Samstag, 28. Juli, dem 4. Lauf zur Austrian Rallye Challenge, starteten 20 Teams für den Club und 15 kamen ins Ziel wobei Patrick Breiteneder, Sascha Plöderl, Obmann Niki Glisic und der junge Dominik Hartl die Glanzlichter setzten. Am Ende standen 5 Top 20 Plätze – 8. Breiteneder, 10. Plöderl, 13. Glisic, 14. Klausner, 17. Hartl - und 3 Klassensiege – Glisic (Hist 17), Hartl (N3) und Folger (VOC) - zu Buche. Die Ausfälle betrafen Martin Löttner (BMW 318 is/SP 5 - Bruch des Schaltgestänges - „ich hatte vorher schon große Probleme mit dem Speed, der neue Auspuff?“), Andreas Kiesenebner (Peugeot 309/SP 5 – Unfall), Manfred Hinterreiter (Mercedes/SP 2 – Motorschaden – „ich habe trotzdem viel gelernt, vor allem was die Bremspunkte betrifft“), Manfred Aichinger (Ford Escort RS/SP 7 – „obwohl es gegen Ende ganz gut ging pass` ich noch nicht so richtig zum Auto“) und Bernd Grufeneder (VW Golf GTI 16 V/SP 2 – Differentialschaden – „nachdem es beim Test in Deutschland perfekt lief, setze ich jetzt auf die Leiben Rallye“).

Trotzdem überwogen die positiven Aspekte bei weitem. Angefangen mit der Leistung von Patrick Breiteneder, der im Seat Ibiza KitCar mit dem 8. Gesamtplatz ein Highlight in seinem erst zweiten Rallyejahr setzte. „Es war sicher eine meiner besten Rallyes, dabei hatte ich am Vormittag Lenkungs- und am Nachmittag Kupplungsprobleme. Ich habe gesehen, dass ich ohne technische Handicaps unter die Top 5 fahren kann und das macht mich sehr zuversichtlich. Ich freue mich riesig, auch weil ich in der Challenge-Wertung einen großen Sprung nach vorne gemacht habe.“

Die Führung in der ARC-Wertung ausgebaut hat mit seinem 10. Platz als drittbester Challenge-Fahrer hinter Hannes Danzinger und Breiteneder auch Sascha Plöderl im Mitsubishi Lancer Evo III, der mit seinem neuen Beifahrer Bernhard Ettel (Meister mit Martin Zellhofer/Gruppe N und Raimund Baumschlager/A) ein besonderes Erfolgserlebnis hatte. „Abgesehen von einem Abflug auf SP 2 - zu schnell, einer falschen Reifenwahl – zu weich und Leistungsverlust ab SP 3, habe ich von Bernhard extrem viel gelernt, einfach gewaltig. Ich bin durch ihn immer schneller geworden, er weiß genau, wo er mich pushen kann und wo er mich einbremsen muss. Ich hoffe nur, dass er Zeit hat mit mir Leiben fahren kann.“

Eine sensationelle Leistung bot auch der Obmann des Rallye Club, Niki Glisic im BMW M 3. Nachdem er sich auf der Saxen-Prüfung selbst zum „Herrn der Ringerl“ gekürt hatte, jeweils drei Dreher auf SP 3 und SP 5, drehte der Perger, der versprochen hatte sich vor der Haustür „nichts dreinreden“ zu lassen, auf der Arbinger Prüfung („5:18 – ich fürchte mich vor mir selber“) und dem schwierigen Rundkurs Allerheiligen dann aber richtig auf, fuhr 12. und 11.Gesamtzeit, setzte sich im teaminternen Match gegen Christof Klausner durch und verbesserte sich noch vom 19. auf den 13. Gesamtrang. „Ich bin total zufrieden, die letzten beiden Prüfungen waren wir absolut am Limit, letzte Rille. 200 Meter nach dem Ziel SP 7 blieben wir stehen weil sich mein Kopilot Alfred Glaser übergeben musste.“

Eine Talentprobe ersten Ranges lieferte der junge Dominik Hartl im Ford Fiesta ST mit dem 17. Gesamtrang ab. Nach seinem schweren Unfall im Vorjahr bei der BP ultimate Rallye setzte der 21jährige mit seiner Freundin als Beifahrerin für sich neue Maßstäbe und markierte in den beiden letzten Sonderprüfungen 16. und 15. Gesamtzeit. „Ich war selbst überrascht, dass es so gut lief. Die ersten beiden Sonderprüfungen hielten wir uns noch ein wenig zurück, doch als ich sah, dass das Setup und der Schrieb passten, haben wir angegriffen.18:42,6 auf dem langen Rundkurs beim ersten mal und dann noch einmal um 13,5 Sekunden schneller, das ist ein Wahnsinn.“

Franz Panhofers Serie von Klassensiegen wurde diesmal durch einen Reifenschaden auf SP 6 (70. Gesamtzeit) gestoppt. Im zweiten Umlauf bewies der Vize-Obmann des Rallye Club Perg mit der 26. Zeit (der Sieger der Klasse Hist 15 kam jeweils auf die Ränge 63 und 57) was mit dem 1600er Toyota Corolla drinnen gewesen wäre. Panhofer: „Das ist Rallye. Wir haben aber gezeigt, dass man auch mit einem schwächeren Auto mit einem perfekten Schrieb schnell fahren kann.“

Die Platzierungen der Teams des Rallye Club Perg bei der 4. Internationalen Mühlviertel Rallye 2007: Sieger Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (D/Mitsubishi Evo IX) 1:11:29,5

8. Patrick Breiteneder/Harald Gottlieb (Seat Ibiza KitCar) 1:15:19,3(2. A7)
10. Sacha Plöderl/Bernhard Ettel (Mitsubishi Evo III) 1:15:50,8 (1. H 13)
13. Niki Glisic/Alfred Glaser (BMW M3) 1:17,33,3 (1. H 17)

14. Christof Klausner/Daniela Stummer (Audi Urquattro) 1:17:45,4 (2. H 13)
Klausner: „Wir sind durchgefahren und das ist okay. Seit der SP 4 hatte ich keine Bremsen mehr, sie sind zu klein für die Motorleistung und auf dem Rundkurs Saxen gab es keine Stellen wo sie abkühlen konnte.“

17. Dominik Hartl/Sonja Ljubec (Ford Fiesta) 1:18:54,0 (1. N 3)

25. Manfred Degelsegger/Ursula Baumschlager (Mazda 323 GTR) 1:21:17,1 (8. H 13)
Degelsegger: „Ich habe nach der neutralisierten 1. SP (Unfall Nummer 4) überhaupt keinen Rhythmus gefunden. Erst die letzte Vormittagsprüfung war gut. 24. und 20. Zeit auf der langen Prüfung, ich bin zufrieden.“

36. Gerhard Wiesinger/Christoph Friesenegger (Mazda 323 GTR) 1:23:00,6 (10. H 13)
Wiesinger: „Es war ein tolles Erlebnis und das allein zählt.“

39. Erwin Benkner/Walter Müller (Fiat Stilo JTD) 1:23:57,6 (5. D 9)
Benkner: „Auf der Saxen-Prüfung hatten wir zweimal einen Rutscher, einmal war ein Verkehrszeichen im Weg. Sonst war es okay.“

41. Erwin Kollingbaum/Martina Brückler (BMW 325 i) 1:24:32,0 (12. H 13)
Kollingbaum: „Zweimal ausgeritten, einen Dreher, zum Glück stand nichts im Weg. Für Neulinge wie uns doch ganz okay, oder?“

50. Walter Folger/Nina Mairunteregg (Volvo 940) 1:26:14,8 (1. VOC)
Folger: „Wir sind durchgekommen, haben nur einmal an einer Wassertonne das Auto vorne leicht beleidigt. Premiere mit Auto und neuer Kopilotin ist gelungen, beide perfekt, ich bin zufrieden.“

51. Karl Raab/Peter Medinger (BMW 2002 tii) 1:26:25,1 (4. Hist 16)
Debütant Raab: „Kupplung rutscht, Fahrwerk ist leicht bedient, ich bin durchgefahren und voll zufrieden.“

59. Franz Panhofer/Hubert Scheuchenegger (Toyota Corolla Coupe) 1:29:11,16 (2. Hist 15)

60. Martin Kratochvil/Markus Grümsteidl (Skoda Favorit) 1:30:15,7 (2. H 10)
Kratochvil. „Prinzipiell bin ich zufrieden und auch mit meinem neuen Beifahrer - mein Stammkopilot bekam keinen Urlaub - habe ich mich auf Anhieb verstanden. Ich habe aber selbst Fehler gemacht und dem Getriebe ist der 2. Gang abhanden gekommen.“

61. Thomas Werner/Marco Mayrhofer (BMW 325 ix) 1:30:34,0 (13. H 13)
Werner: “Wie schon in Althofen hatten wir Überhitzungsprobleme, dann stand das linke Vorderrad nach einem Ausritt im Radkasten – Querlenker, Spurstange verbogen – aber wir waren auf der letzten Prüfung mit Platz 36 wieder dabei.“

64. Stefan Göbl/Bernd Gebetsberger (Mazda 323 BG) 1:31:35,0 (14. H 13)
Göbl: „Für die erste Rallye ist es super gelaufen. Auf der Arbinger Prüfung ist uns zweimal der Luftschlauch heruntergegangen, da haben wir viel Zeit verloren.“

Der Vollstädigkeit halber: Auch die beiden Vorausautos mit Fahrern des Rallye Club Perg
S 1 - Mini mit Josef Mascherbauer und 000 – Ford Fiesta mit Hans Haunschmied - erreichten ins Ziel.