Vorschau Mühlviertel Rallye 2006

 

IPZ-Mühlviertel-Rallye: Dritter Versuch

In der Tat, es ist Christof Klausners dritter Versuch mit dem Audi Urquattro bei einer Rallye. Aber sicher nicht sein Letzter, egal ob es nun endlich zu der längst fälligen großen Triumphfahrt kommt oder ob sich wieder irgendetwas dagegen stellt. Ohne es verschreien zu wollen: Bei ihren bisherigen Starts mit dem Turbo-Audi, beide in dieser Saison, blieben Christof Klausner und Klemens Berger jedes Mal glücklos. Und es gab schon Rallyefahrer, die wesentlich öfter in einem Jahr gefahren sind und trotzdem nie eine Zielrampe gesehen haben.

Kein Grund jedoch für das junge Mühlviertler Rallyeteam mit dem alten Auto, den Kopf hängen zu lassen, der Klausner-Berger-Clan ist humorvoll und motiviert, und wenn man Verwalter einer Legende ist, dann steckt von Grund auf eine enorme Energie dahinter. Und wenn man es genau nimmt, dann waren die bisherigen Rallyes mit dem Urquattro ja ganz gut. Bloß bis ins Ziel hat es nicht gereicht. Bei der IQ-Jännerrallye ging, ein möglicher Gruppe H-Sieg vor Augen, das Getriebe kaputt, und bei der Ostarrichi-Rallye ging die Straße aus, nachdem Christof Klausner so fulminant unterwegs war, daß er sogar Beppo Harrach das Fürchten gelehrt hatte. Erst das große Erfolgserlebnis mit der achtschnellsten (!) Zeit auf der Prüfung Kremsmünster, danach der Sturz in den Graben auf der Prüfung Bad Hall, wo er sich mit den Verhältnissen verschätzt hatte, nur ein wenig zwar, aber das hatte schon gereicht, um sagen zu müssen: Das war’s, bis zum nächsten Mal.

Dieses nächste Mal ist erfreulicherweise schon in einigen Tagen, genau gesagt, bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye am 29. Juli. Dort ist Christof Klausner ja seit dem ersten Mal Stammgast als Teilnehmer, und ebenso oft konnte er die Rallye beenden. Und da dies ja ein Lauf zur Austrian Rallye Challenge ist und somit auch ungefähr um die Hälfte kürzer ist als eine durchschnittliche ÖRM-Rallye, ist hier auch die Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls halb so groß. Die Chancen, mit dem Urquattro ein Spitzenergebnis bis ins Ziel zu halten, stehen somit günstiger denn je.

Es werden aber dafür in sportlicher Hinsicht die Trauben hier etwas höher hängen, denn anders als in der Staatsmeisterschaft, ist in der Austrian Rallye Challenge die Gruppe H eine der am stärksten besetzten Klassen. Nicht zufällig kommt von dort auch der Führende der Austrian Rallye Challenge, nämlich Wolfgang Schmollngruber, und ob der sich wohl so einfach biegen lassen wird...? Würde man das vermuten, es wäre eine sehr gewagte Vermutung.

Auch sonst erwartet Christof Klausner und Klemens Berger, der weiterhin den ursprünglichen Beifahrer Christian Berger vertritt, eine Vielzahl an Gegnern. Neben dem höchstwahrscheinlich überlegenen Mazda-Duo Wolfgang Schmollngruber/Karin Punz, die auch die Startnummer 1 tragen, sind Hubert Kapeller und Konrad Ebner ganz heiße Kandidaten, es könnte also zu einem Duell Audi gegen Audi kommen. Ebenfalls von den fahrerischen Leistungen große Spitze sind Alexander Tazreiter/Friedrich Oismüller und Johann Seiberl/Philipp Kregl mit ihren Mazdas. Mit Christian Hofecker/Martin Cepicka ist schließlich ein weiteres schnelles Audi-Team am Start. Und noch einige andere – vor allem zahlreiche Mazda-Piloten. Na wenn da nicht die Post abgeht...

Schlechtes Wetter könnte die Chancen erhöhen, denn vor allem gegen das Ex-Werksauto von Wolfgang Schmollngruber hat der Audi von Christof Klausner einen eklatanten Leistungsnachteil, und in Sachen Fahrwerk haben alle genannten Gegner bessere Karten. Aber auch, wenn es über brennend heißen Asphalt geht, was eher wahrscheinlich ist, wird Chrisi seinen Urquattro wieder richtig fliegen lassen. Das hat er nämlich schon mit dem Audi Coupé recht gut gekonnt, mit deutlich weniger PS, und egal, ob auf Schnee, auf Schotter, auf nassem oder auf trockenem Asphalt.

Ab sofort werden seine Anhänger auch nicht mehr so lange warten müssen: Klausner/Berger starten bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye mit der Nummer 8. Eine verdiente Anerkennung ihrer Leistung bei der Ostarrichi-Rallye.

 
 
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