IPZ-Mühlviertel-Rallye:
Dritter Versuch
In der Tat, es ist Christof Klausners dritter Versuch
mit dem Audi Urquattro bei einer Rallye. Aber sicher nicht
sein Letzter, egal ob es nun endlich zu der längst
fälligen großen Triumphfahrt kommt oder ob
sich wieder irgendetwas dagegen stellt. Ohne es verschreien
zu wollen: Bei ihren bisherigen Starts mit dem Turbo-Audi,
beide in dieser Saison, blieben Christof Klausner und
Klemens Berger jedes Mal glücklos. Und es gab schon
Rallyefahrer, die wesentlich öfter in einem Jahr
gefahren sind und trotzdem nie eine Zielrampe gesehen
haben.
Kein Grund jedoch für das junge
Mühlviertler Rallyeteam mit dem alten Auto, den Kopf
hängen zu lassen, der Klausner-Berger-Clan ist humorvoll
und motiviert, und wenn man Verwalter einer Legende ist,
dann steckt von Grund auf eine enorme Energie dahinter.
Und wenn man es genau nimmt, dann waren die bisherigen
Rallyes mit dem Urquattro ja ganz gut. Bloß bis
ins Ziel hat es nicht gereicht. Bei der IQ-Jännerrallye
ging, ein möglicher Gruppe H-Sieg vor Augen, das
Getriebe kaputt, und bei der Ostarrichi-Rallye ging die
Straße aus, nachdem Christof Klausner so fulminant
unterwegs war, daß er sogar Beppo Harrach das Fürchten
gelehrt hatte. Erst das große Erfolgserlebnis mit
der achtschnellsten (!) Zeit auf der Prüfung Kremsmünster,
danach der Sturz in den Graben auf der Prüfung Bad
Hall, wo er sich mit den Verhältnissen verschätzt
hatte, nur ein wenig zwar, aber das hatte schon gereicht,
um sagen zu müssen: Das war’s, bis zum nächsten
Mal.
Dieses nächste Mal ist erfreulicherweise
schon in einigen Tagen, genau gesagt, bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye
am 29. Juli. Dort ist Christof Klausner ja seit dem ersten
Mal Stammgast als Teilnehmer, und ebenso oft konnte er
die Rallye beenden. Und da dies ja ein Lauf zur Austrian
Rallye Challenge ist und somit auch ungefähr um die
Hälfte kürzer ist als eine durchschnittliche
ÖRM-Rallye, ist hier auch die Wahrscheinlichkeit
eines Ausfalls halb so groß. Die Chancen, mit dem
Urquattro ein Spitzenergebnis bis ins Ziel zu halten,
stehen somit günstiger denn je.
Es werden aber dafür in sportlicher
Hinsicht die Trauben hier etwas höher hängen,
denn anders als in der Staatsmeisterschaft, ist in der
Austrian Rallye Challenge die Gruppe H eine der am stärksten
besetzten Klassen. Nicht zufällig kommt von dort
auch der Führende der Austrian Rallye Challenge,
nämlich Wolfgang Schmollngruber, und ob der sich
wohl so einfach biegen lassen wird...? Würde man
das vermuten, es wäre eine sehr gewagte Vermutung.
Auch sonst erwartet Christof Klausner
und Klemens Berger, der weiterhin den ursprünglichen
Beifahrer Christian Berger vertritt, eine Vielzahl an
Gegnern. Neben dem höchstwahrscheinlich überlegenen
Mazda-Duo Wolfgang Schmollngruber/Karin Punz, die auch
die Startnummer 1 tragen, sind Hubert Kapeller und Konrad
Ebner ganz heiße Kandidaten, es könnte also
zu einem Duell Audi gegen Audi kommen. Ebenfalls von den
fahrerischen Leistungen große Spitze sind Alexander
Tazreiter/Friedrich Oismüller und Johann Seiberl/Philipp
Kregl mit ihren Mazdas. Mit Christian Hofecker/Martin
Cepicka ist schließlich ein weiteres schnelles Audi-Team
am Start. Und noch einige andere – vor allem zahlreiche
Mazda-Piloten. Na wenn da nicht die Post abgeht...
Schlechtes Wetter könnte die
Chancen erhöhen, denn vor allem gegen das Ex-Werksauto
von Wolfgang Schmollngruber hat der Audi von Christof
Klausner einen eklatanten Leistungsnachteil, und in Sachen
Fahrwerk haben alle genannten Gegner bessere Karten. Aber
auch, wenn es über brennend heißen Asphalt
geht, was eher wahrscheinlich ist, wird Chrisi seinen
Urquattro wieder richtig fliegen lassen. Das hat er nämlich
schon mit dem Audi Coupé recht gut gekonnt, mit
deutlich weniger PS, und egal, ob auf Schnee, auf Schotter,
auf nassem oder auf trockenem Asphalt.
Ab sofort werden seine Anhänger
auch nicht mehr so lange warten müssen: Klausner/Berger
starten bei der IPZ-Mühlviertel-Rallye mit der Nummer
8. Eine verdiente Anerkennung ihrer Leistung bei der Ostarrichi-Rallye.
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