Mit 15 Teams und 2 Copiloten stellt der Rallye Club
Perg bei der 28. Jänner-Rallye rund 15 Prozent
des gesamten Starterfeldes. Speziell in der Klasse
der Historischen fällt der Perger Verein durch
8 von 11 Startern auf. Die Tatsache, dass auf Eis
und Schnee für alle Teams die gleichen Wettbewerbsbedingungen
herrschen macht das Rennen umso spannender. Fehlende
PS werden von den Fahrern durch „Wahnsinn“
ausgeglichen und am Schluss gewinnt oft jenes Team,
welches die wenigste Zeit „aufgepackelt“
im tiefen Schnee verbringt. Eines ist aber schon vor
dem Schwenken der Startflagge klar - in Sachen Publikumslieblinge
wollen die Piloten des Rallye Club Perg durch beherzte
Fahrmanöver und waghalsige Drifts ganz vorne
mitmischen.
Christof Klausner und Harald Söllner werden
sich in ihrem AUDI Urquattro gut anschnallen um alles
daran zu setzten ihre mit über 40 Teilnehmern
stark besetzte Klasse H10 zu gewinnen. Dem nicht genug,
denn wie jedes Jahr will Klausner auch durch gute
Zeiten im Gesamtklassement auffallen und somit auf
Grund seines älteren Fahrzeugmaterials an den
Egos mancher Top-Teams kratzen. „Wir werden
vom ersten Meter an Vollgas geben als wenn es kein
Morgen geben würde“, so schmunzelnd der
Audi-Pilot.
Ob die im Mühlviertel zahlreich anreisenden
Rallyefans die Drifts von Niki Glisic und Alfred Glaser
in ihrem BMW M3 E30 mitverfolgen können ist zu
diesem Zeitpunkt noch nicht Gewiss. Der Perger Rallye-Pilot
hat sich kurz vor Weihnachten bei einem Sturz mit
seiner Prothese einen mehrfachen Muskelfaserriss im
Rippen- beziehungsweise Lungenbereich zugezogen. Eine
Kontrolluntersuchung von Rallyearzt Dr. Helmuth Czekal
im Tuning Center Freistadt hatte ergeben, dass diese
Verletzung bzw. daraus resultierenden Stechschmerzen
wohl noch 4 bis 6 Wochen anhalten werden. „Wir
haben gegen die Diagnose nicht protestiert, denn bis
zum Start sind noch ein paar Tage Zeit. Wir werden
aber auf alle Fälle versuchen dabei zu sein,
wie lange das aber sein wird, weiß ich jetzt
auch noch nicht. Beim Bremsen und in Rechtskurven
krieg ich derzeit keine Luft, da werde ich das Atmen
wohl unserem Schrieb anpassen müssen“,
verrät der Perger Rallye-Pilot Niki Glisic.
Großer Favorit in der Klasse der historischen
Fahrzeuge ist Stephan Förster mit Co-Pilot Peter
Medinger in ihrem TALBOT Sunbeam. Der Niederösterreichische
Pilot fällt immer wieder durch seine konstante
und ehrgeizige Fahrweise und somit guten Sonderprüfungszeiten
auf.
Sollte den Beiden kein größeres Missgeschick
passieren, dann würde auch ein Stockerlplatz
den Erwartungen vieler Rallyekenner entsprechen.
In der gleichen Leistungsklasse wird auch Franz Panhofer
auf seinem TOYOTA Corolla ein Wörtchen um den
Sieg mitzureden haben. Der Perger TOYOTA-Händler
ist bekannt beim Setup seines Rallyefahrzeuges richtig
zu liegen um konstant schnelle Zeiten einzufahren.
„Die Jänner-Rallye ist für alle Piloten
eine große Herauforderung und auch wir werden
uns von Beginn an voll konzentrieren um keine Fehler
zu machen“, berichtet Franz Panhofer.
Nicht zu unterschätzen ist auf jeden Fall auch
der Schwertberger Manfred Hinterreiter mit seinem
Mercedes 190E, der zuletzt bei der Mühlviertel-Rallye
2009 mit sensationellen Zeiten für Aufsehen sorgte.
Die Ansage im Drift-Express liefert wie gewohnt seine
Ehefrau Claudia.
Der direkt an einer Sonderprüfung wohnende Mario
Klopf kann mit seinem FORD Escort RS2000 vor allem
auf seine Orts- und Streckenkenntnisse zurückgreifen
und könnte durch seine ebenfalls sehr beherzte
Fahrweise das Zünglein an der Waage sein wenn
es um die Vergabe der Stockerlplätze geht. „Ganz
besonders wichtig ist uns, dass wir mindestens bis
zur Sonderprüfung Pierbach-Mötlas mit dabei
sind, denn da werden uns wie jedes Jahr hunderte von
Pierbacher Rallyefans erwarten um uns anzufeuern!“,
berichtet der mit seinem Bruder Jürgen startende
Lokalmatador mit freudiger Erwartung.
Eine ähnliche Zielsetzung hat auch das Team
Christian Mitterlehner/Christopher Kastner in ihrem
Audi S2 Quattro. Nach einem Motorschaden vor der ersten
Sonderprüfung 2009 wird zur Zeit noch das überholte
und schon wieder gebrochene Getriebe repariert, bis
zur Rallye sollte jedoch alles startklar sein.
Ihr Debut bei der Jänner-Rallye geben Manfred
Aichinger im FORD Escort und Heinz Hörmann im
BMW 535i und setzten sich neben herzhaften Drifts
eine Zielankunft als Ziel.
Ebenfalls nicht zum ersten Mal, jedoch zum ersten
Mal mit Copilot Mario Haunschmidt lässt Thomas
Werner seinen BMW 325ix E30 auf die anspruchsvollen
Sonderprüfungen rund um Freistadt los.
Mit nur zwei angetriebenen Rädern werden Erwin
Kollingbaum auf BMW 325i E30 und Robert KLAUS im Peugeot
205 GTI in der großen Gruppe H zwar nicht vorne
mitspielen, wollen jedoch ebenfalls mit einer guten
Vorstellung auffallen.
Der Schwertberger Karl Raab will heuer „wie
von der Hornisse gestochen“ fahren um zu beweisen,
dass die Vergabe der letzten Startnummer (Nr. 118)
an ihn vollkommen ungerechtfertigt ist, immerhin gelang
es ihm bei der Jänner-Rallye 2009 mit seinem
BMW 2002tii den Klassensieg einzufahren.
In der Dieselklasse gibt Christian Foschum sein Jännerrallye-Debüt
im Fiat Stilo JTD. Er und sein Copilot Reinhard Brunner
werden das Beste aus ihrem Front-Getriebenen Fahrzeug
herausholen und wollen zeigen, dass man auch damit
das Publikum zum Jubeln bringen kann.
Um wichtige Punkte in der österreichischen Meisterschaft
kämpt Ursula Mayrhofer am heissen Sitz von Mario
Saibel, immerhin gilt es für die Beiden den 3.
Platz in der ÖRM 2010 zu verteidigen und zu verbessern.
Für den Arbinger Jürgen Heigl ist die Rallye
der Start in seine zweite ÖM Saison am Beifahrersitz
von Jörg Rigger im MITSUBISHI Evo IX.