Vergangenes Wochenende fand im Raum Pinggau in der Steiermark die Wechselland Rallye statt. Eigentlich ist die geografische Lage Namensgeber der Rallye, heuer hat aber auch das Wetter zum Namen gepasst. Zu Beginn noch trocken, wechselten sich speziell am Samstag Regen und starker Regen ab und sorgten für teils sehr rutschige Bedingungen und sogar für den Abbruch einer Sonderprüfung. Eine Woche zuvor war der Rallye Club Perg durch Roman Steinbauer beim Bergslalom Putzmühle vertreten, dem fast eine Sensation gelang.
Einziges Rallye Club Perg Team mit einer Zielankunft waren Franz Panhofer und Richard Gollatsch – wie gewohnt auf Toyota Corolla AE86. Nach dem Klassensieg bei der Mühlsteinrallye konnte das RCP Duo auch hier zeigen, dass es nicht nur auf die Motorleistung ankommt. Davon hat der Toyota wohl am wenigsten im Klassen-Vergleich. Vielmehr waren ein perfekt abgestimmtes Fahrzeug, ein Top Job von Fahrer und Beifahrer, ein guter Aufschrieb und immer auf der sicheren Seite bleiben die Zutaten, welche zum Klassensieg bei den Historischen, sowie dem sehr guten 19. Gesamtplatz geführt haben. „Wir haben bei den schwierigen Bedingungen von Anfang an nichts riskiert, dabei den Speed aber immer hoch gehalten und konnten die teils viel stärkere Konkurrenz wieder gut aufmischen“, berichtet Panhofer.
Auch für Michael Denk und seinen Rallye Club Perg Copiloten Peter Medinger im Mitsubishi Evo VIII begann die Rallye recht gut. Neben einer Zielankunft als oberste Priorität hat man vor der Rallye mit einer Top 20 Platzierung geliebäugelt. Schnell festigten sich die beiden auf Platz 14 und konnten diesen bis am Freitagabend halten, wo auf der letzten Sonderprüfung dem direkten Verfolger aufgrund einer roten Flagge eine eher unrealistisch gute Zeit zugeteilt wurde und dieser sich noch an den Beiden vorbeischob. Mit etwas Wut im Bauch startete man etwas zu ambitioniert in die erste Samstags-Sonderprüfung, wo der Mitsubishi nach etwa 2 Kilometern von der Strecke rutschte und einen Baum touchierte. Der Schaden hielt sich aber in Grenzen und die Fahrt konnte fortgesetzt werden. Hier waren es Denk/Medinger, die von einer zugeteilten Zeit profitierten, da die Sonderprüfung wegen dem starken Regen aus Sicherheitsgründen abgebrochen wurde. Nach dem Ausfall des quasi uneinholbar führenden in der Klassenwertung war es die 13. Sonderprüfung, wo sich das Race Rent Austria Team an die Spitze in der Klasse, sowie den 10. Gesamtplatz setzen konnte. Die Freude währte jedoch nicht lange. Schon auf der nächsten SP quittierte der Mitsubishi den Dienst und machte damit Denks Hoffnungen auf seine bisher mit Abstand beste Platzierung zunichte.
Schon vor dem Start mussten Oskar Hebenstreit und seine RCP Copilotin Gabi Ölsinger zittern. Kurz vor der technischen Abnahme riss der Auspuffkrümmer des Ford Escort RS2000. In letzter Minute konnte der Defekt in einer Werkstatt behoben werden, was das Antreten doch noch ermöglichte. Schon auf der zweiten Sonderprüfung rutschten die Beiden jedoch in einen Graben und konnten nur mit der Hilfe einiger Fans wieder zurück auf die Straße und somit die Rallye fortsetzen. Vor der nächsten SP sprang das Fahrzeug dann jedoch nicht mehr an und Tag 1 war zu Ende. Auf der zweiten Samstags-SP meldete man sich dann mit einer zweitschnellsten Zeit bei den Historischen zurück, ehe auf der 13. Sonderprüfung ein Verbremser dafür sorgte, dass der Escort erneut von der Strecke abkam. Zwar konnte man sich auch hier dank Streckenposten und Zusehern aus dem Wald befreien, jedoch wurden der Kühler und ein Stabilisator zu sehr in Mitleidenschaft gezogen um die Fahrt fortzusetzen.
Steinbauer bei Slalom erneut stark:
Auch am Wochenende davor machte schlechtes Wetter den Teilnehmern des Bergslaloms Putzmühle das Leben schwer. Mitten unter ihnen Roman Steinbauer mit seinem BMW E36. Beim Trainingslauf konnte Steinbauer das Fahrwerkssetup auf die Bedingungen perfekt anpassen und entschied sich auch für andere Reifen. Beides hat sich als sehr gute Entscheidung herausgestellt. Im Verlauf der drei Rennläufe konnte er sich deutlich steigern, sich vom anfänglichen 4. Platz nach vorne arbeiten und sogar für das Superfinale qualifizieren. Dort wartete ein schier übermächtiger Gegner mit mehr als doppelt so viel PS, was Steinbauer aber nicht einschüchterte. Voll motiviert riskierte er dann aber doch eine Spur zu viel, was in einem Abflug endete. Dennoch konnte Steinbauer den Lauf beenden und landete letztendlich am sehr guten 2. Platz in der Rennklasse über 2 Liter Hubraum, sowie am 18. Gesamtplatz. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich als Neuling in der Szene den Speed schon so gut mitgehen kann. Platz 2 in der Klassenwertung auf dieser anspruchsvollen, schnellen Strecke übertrifft meine Erwartungen“, erzählt Steinbauer erfreut.
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